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Fell (ein Sinnbild des Reichthumes) ans Kolchis am schwarzen Meere zu holen, welches ein anderer griechischer Fürst, mit Namen Phryxns, als Weihegeschenk fr den König des Landes schon frher dahin gebracht hatte. Diese Fahrt ist unter dem Namen A rgonautenzug berhmt.
Zug der Sieben gegen Theben (um 1230 vor Chr.). Eben so merkwrdig ist der Krieg, welchen sieben verbndete Fürsten ans dem Peloponnes gegen das schon mchtige Theben unternahmen, um dem Polynices, einem Sohne des unglcklichen Kniges Oedlpus und Schwiegersohne des Adrastus von Argos, gegen seinen Bruder Etekles und dessen Bundesgenossen beizustehen. Erst zehn Jahre spter wurde der Rachekrieg durch die Shne der Erschlagenen erneuert und beendigt.
Ganz vorzglich aber waren die Streifzge gegen die Kste von Kleinasien gerichtet, weil hier die reichste Beute zu finden war. Dergleichen Rubereien galten den rohen Mnnern auch fr Heldenthaten.
43. Der trojanische Krieg (um 11941184 v. Chr.).
Man kann denken, da die anderen Völker solchen Helden-thaten nicht so ruhig zusehen wollten. Sie suchten sich zu rchen, fielen in Griechenland ein und machten es dort gerade so.
Einst schiffte ein Prinz aus Kleinasien, Paris hie er, nach dem Peloponnes. Er war der zweite Sohn des Pria-mus, Knigs von Troja. Diese Stadt liegt an der West-kste in der Grafschaft Mysien. Zu Sparta bei dem Könige Menelaus kehrte er ein. Dieser kannte seine bse Absicht nicht und nahm ihn recht gastfreundlich uuf. Eines Tages war Menelaus gerade abwesend. Und eiligst ergriff der Undankbare das Weib desselben, die schne Hellna, fhrte sie sammt den kostbarsten Schtzen des Hauses nach seinem Schiffe und floh dann mit seinem Raube ber's Meer weg nach Troja.
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der Vater und wollte es nicht zugeben. Desungeachtet wrde das traurige Opfer wohl gebracht worden fem, wre nicht pltzlich die Jungfrau verschwunden. Eine Gttin, geht die Sage, entfhrte sie in einer verhllenden Wolke und schob ein Reh unter. Dieses wurde geopfert. Nun wandte sich ugen-blicklich der Wind. Die Flotte lief aus und landete glcklich an der trojanischen Kste. Aber wie fanden sich hier die Griechen getuscht! Die Stadt, aus welcher sie das schne Weib nebst der reichen Beute zu holen gedachten, war durch hohe Mauern und Thrme befestigt. In derselben war ein zahlreiches Heer der Trojaner und ihrer Verbndeten; an der Spitze desselben Hektor, der lteste Sohn des Priamus, der es an Muth und Tapferkeit mit jedem Griechen aufnahm. Deshalb verzgerte sich die Eroberung wider alles Erwarten zehn Jahre lang. Aus Mangel an Lebensmitteln konnte das Heer nur selten beisammen sein. Die Truppen zerstreuten sich scharenweise auf's Land, um Lieh und Korn herbeizuholen. Manche trieben Seeruberei und berfielen die benachbarten Inseln und Ksten. Ein Haufen mute sogar den Ackerbau besorgen. Der zur Belagerung zu-rckgebliebene Theil machte sich ein groes Lager mit zahllosen Htten und Gezeiten und umgab es zur Sicherheit mit einein breiten Graben. Die aus Land gezogenen Schiffe bildeten gleichsam die Vormauer. Die gerumige Ebene zwischen der Stadt und dem Schiffslager der Griechen war der tgliche Schauplatz der Heldenthaten beider Nationen. Die Anfhrer kmpften gewhnlich auf Streitwagen, die mit zwei oder drei Rossen bespannt waren; die Gemeinen zu Fu; Reiterei hatte man noch nicht. Die Waffen bestanden aus Lanzen, Schwertern, Wurfspieen, Schleudern und Bogen, und waren die Waffen verbraucht, so warf man wohl mit groen Steinen aufeinander. Zur Deckung dienten hohe kegelfrmige Helme, Brustharuische und Beinschienen, alles von Erz, und groe Schilde, die ge-wohnlich aus Rindshuten, jedoch oft mit Erz eingelegt waren. Ihre Schlachtordnungen waren noch ziemlich ungeregelt. Sie lochten in gemischten Haufen, ohne die Streiter nach der Waffen-
Welter's Weltgesch. I. 30. Aufl. 9
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Grundstck selbst war untheilbar und nach dem Rechte der Erst-geburt vererblich. Auch durch Handel sollte sich kein Spartaner bereichern. Aller Verkehr mit dem Auslande und der Gebrauch goldener und silberner Mnzen wurde daher untersagt. Er fhrte eisernes Geld ein, dessen einzelne Stcke so groß und schwer waren, da zur Aufbewahrung von etwa hundert Tha-lern nach unserem Gelde ein groer Platz im Hause nothwen-big war, und zur Fortbringung ein groer Wagen. Als dieses Geld allgemein wurde, schwand in Sparta eine Menge von Verbrechen; Diebstahl war kaum mglich.
Hierauf verbot er alle unntzen und berflssigen Knste. Sie muten freilich schon mit dem Gelbe schwinben; benn das eiserne Gelb hatte in dem brigen Griechenland keinen Werth. Darum kam kein Handelschiff an die spartanische Kste; kein Knstler, kein Kaufmann nach Sparta. Und so erstarb alle Ueppigkeit, ba dem Wohlstnde der Weg zur Oeffemlichkeit versperrt war.
Wie in den Besitzungen der Brger, so sollte berhaupt in ihrer ganzen Lebensweise die grte Gleichheit herrschen. Keiner burfte zu Hause speisen, selbst die beiben Könige nicht. Zur be-stimmten Stunde mute sich Jeber nach dem Markte verfgen, wo gemeinschaftlich gespeiset wurde. Fnfzehn saen gewhn-lich an einem Tische. Jeder mute monatlich hierzu etwas beitragen. Die Aeltesten sorgten bei Tische fr Migkeit und anstndige Unterhaltung, die Jngeren durften blo zuhren. Ueppigkeit und Schwelgerei waren durchaus nicht gelitten. Die schwarze Suppe, wahrscheinlich ein Gemisch von Schweine-fleischbrhe, Blut, Essig und Salz, gehrte zu ihren gerohn--lichen Gerichten. Ein fremder Fürst, der viel von dieser Suppe gehrt hatte, lie absichtlich einen spartanischen Koch kommen, um sich eine solche bereiten zu lassen. Aber ihm wollte sie gar nicht schmecken. Das dachte ich wohl," sagte der Koch, denn unsere Suppe schmeckt nur denen gut, die tchtig gearbeitet und gehungert haben."
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Per peloponnestsche Krieg von 431 bis 404.
60, Erste Periode bis zum Frieden des Nicias (421).
Wachsende Eifersucht zwischen Athen und Sparta. Im Gefhle ihres Uebergewichtes wurden die Athener immer stolzer und herrschschtiger. Ihre Bundesgenossen behandelten sie als unterjochte Völker. Sie drckten dieselben mit willkrlichen Abgaben, die sie zu ihrem eigenen Vortheile gebrauchten. Wenn die Bundesgenossen sich darber beklagten, so hie es: Athen habe Keinem davon Rechenschaft zu geben, da es die Fort-setznng des Krieges besorge. So sah Griechenland nun diesen Staat so mchtig und bermthig in seiner Mitte sich erheben, und der Ha gegen denselben ward bald noch grer, als selbst gegen die Perser. Vor allem aber waren die Spartaner erbittert. Sie konnten es den Athenern nicht vergessen, da diese ihnen die Hegemonie entrissen hatten. Sie stellten sich deshalb an die Spitze der unzufriedenen Staaten und gaben sich fr deren Befreier aus. Bei einer so feindlichen Stimmung der Gemther mute auch der kleinste Funke der Zunder zu einem groen Brande werden.
Ausbruch des Krieges (431). An der Kste von Epirus lag Epidrnnus oder Dyrrhachlum, das heutige Du-razzo, eine Kolonialstadt der Insel Korcyra (Korfu). Wie in den meisten griechischen Stdten, so herrschten auch bort Unruhen und Parteien; und die Volkspartei jagte ertblich die angesehensten Familien (die Aristokraten) aus der Stadt. Die Vertrie-betten aber vereinigten sich mit den benachbarten Jllyriern und belagerten Epidrnnus. Auf das Aeuerste bedrngt, wendeten sich die Epibamner an ihren Mutterstaat Korcyra und, als sie von biesem abgewiesen wrben, an Korctjras Muttetstaat, an Korinth. Dieser war sogleich bereit und schickte den bedrngten Epidamnern Hlfe. Nun war der Krieg zwischen Korinth und Korcyra unvermeidlich, und beide suchten Bundesgenossen bei
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Wunsch; eine Stadt nach der andern wurde erobert. Pltzlich rief man den Aleibiades nach Hause zurck. Hier war er wegen eines tollen Streiches verklagt worden. Kurz vor der Abfahrt nach teilten waren die Statuen des Gottes Merkur, welche hufig in den Straen der Stadt standen, alle in einer Nacht schmhlich verstmmelt worden. Der Verdacht dieser Frevelthat fiel auf Aleibiades und die zgellose Schar seiner Schwelg-genossen. Jener verlangte sogleich Verhr und Urtheil, allein die Flotte lag fegelfertig f er mute mit ihr abgehen und so seinen Feinben ein freies Felb zu Rnken lassen. In feiner Abwesenheit wurde diesen der Sieg nicht schwer. Ein Schiff wurde abgefertigt, den Verklagten heimzuholen und vor Gericht zu stellen. Er kam, aber nicht nach Athen, fondern nach Sparta. Und als er hrte, feine Mitbrger htten ihn zum Tode verurtheilt, lachte er bitter und sprach: Bald denke ich ihnen zu zeigen, ba ich noch lebe!" Er hielt Wort. Zu Sparta lebte der frher fo ppige und schwelgerische Jngling ganz nach den strengen Gesetzen dieses Volkes; man konnte ihn in keiner Hinsicht von einem gebornen Spartaner unterscheiden. Dadurch ward er der Liebling des ganzen Volkes. Jetzt reizte er aus Rache gegen seine frheren Mitbrger die Spartaner an, den Frieden mit Athen zu brechen und den Syrakusern Hlfe zu schicken. Es geschah; ein Heer unter Anfhrung des Gylippus wurde nach teilten geschickt. Da war das Glck der Athener dahin. Sie wurden gnzlich geschlagen, die prch-tige Flotte erobert, das Heer gefangen (413). Nietas wurde auf dem Markte zu Syrakus ffentlich enthauptet; eben so der andere Anfhrer, Demosthenes, der Nachfolger des Lama-chus, der im Jahre 414 vor Syrakus gefallen war; die brigen Gefangenen als Sklaven verkauft. Nur wenige sahen ihre Vaterstadt wieder.
Furchtbarer htte sich Aleibiades an seinen Mitbrgern nicht rchen knnen. Ganz Sparta war voll Jubel der dieses groe Glck. Um das feindliche Athen noch mehr zu schwchen, trat
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offener See. Der lauernde Lysander aber blieb ruhig in seiner sichern Bucht. Das hielten die Athener fr Feigheit und zer-streuten sich dann sorglos vom Bord ihrer Schiffe auf's Land, um Beute zu machen. Eines Tages, als sich die Athener nach vergeblicher Herausforderung wieder zerstreut hatten, da rckte pltzlich Lysander mit vollen Segeln auf die wehrlose Flotte los. Sie wurde weggenommen; auch das Landheer wurde ber-fallen und gegangen genommen. Drei tausend gefangene Athener mit ihren Anfhrern wurden ohne Gnade hingerichtet. Blo Konon rettete sich mit neun Schiffen nach der Insel Cypern. So ward im Jahre 405 vor Chr. die ganze Macht der Athe-ner zu Waffer und zu Lande fast ohne Schwertstreich an einem Tage vernichtet.
Einnahme Athens; die dreiig Tyrannen. Frohlockend zog nun der Sieger mit seinem jubelnden Heere nach Athen und belagerte es zu Wasser und zu Lande. Aus Mangel an Lebensmitteln, im Jahre 404, mute auch dieses sich ergeben. Unter dem Schalle kriegerischer Musik und unter dem hhnenden Jubel der Feinde wurden die Mauern der Stadt und die Festungswerke des Pirus niedergerissen, und alle noch vorhandenen Schiffe bis auf zwlf kleine Fahrzeuge fortgefhrt. Die Volksherrschaft wurde aufgehoben, alle verbannten Aristo-traten zurckgerufen, und nach dem Muster der spartanischen eine aristokratische Regierung eingesetzt. Wie in Sparta ein Senat von 30 Personen an der Spitze stand, so wurde nun auch in dem sonst so freien Athen die hchste und unumschrnkte Gewalt dreiig spartanisch gesinnten Brgern bergeben, die deshalb auch den Namen Tyrannen oder Alleinherrscher be-kamen. Aber sie waren auch Tyrannen in unserem Sinne des Wortes. Schrecklich war ihre Regierung. Sie verbannten, pln-berten und mordeten so ganz nach Willkr. Eine spartanische Besatzung ging ihnen hierbei zur Hand. Der Jammer und das Elend der armen Einwohner war so entsetzlich, da selbst manche ihrer Feinde inniges Mitleid fhlten.
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Jetzt htte Alcibiades mit einer Mannschaft die Tyrannen pltzlich berfallen mssen! Aber diese, die sich vor ihm mehr, wie vor allen Athenern zusammen frchteten, hatten ihn nicht aus den Augen gelassen; sie trachteten ihm nach dem Leben. Das merkte der Schlaue und entwischte aus seinem Hinterhalte. Er wenbete sich an den persischen Statthalter Pharnabzus, der ihn freitnblich aufnahm und ihm ein einsames Schlo zur Wohnung gab. Doch Mb wrbe der Statthalter an ihm ein Verrther. Auf die bringenbe Forberung der Spartaner, ba er ihnen gem der jetzigen Freunbschast mit den Persern cibiabe, ihren grten Feind, entroeber tobt ober lebenbig berliefere, schickte er Bewaffnete ab, die ihn ermorben sollten-Als diese an seine Wohnung kamen, berfiel sie eine entsetzliche Angst; sie wagten es nicht, hineinzubringen. Sie legten heimlich in der Nacht rings herum Feuer an, um ihn lebenbig zu verbrennen. Alcibiabes erwachte. Er sprang auf und strzte sich, das Schwert in der Hand, mitten durch die Flammen. Da flohen die Feinde erschrocken bavon. Ans der Ferne aber schssen sie einen Hagel von Pfeilen auf ihn ab. Hiervon burchbohd starb der Mann, befferi Charakter im Guten wie im Schlimmen ein treues Abbild des bamaltgen athenischen Volkes war.
Vertreibung der Tyrannen durch Thrasyblus. Jeboch nherte sich das groe Trauerspiel in Athen seinem Ende. Nur acht Monate bauerte die Schreckensregierung der Dreiig. Thrasyblus, einer der Gechteten, warb der Netter seiner Saterstabt. Mit einer Schar vertriebener Mitbrger, die in Theben eine freundliche Aufnahme gefunbett hatten, berfiel und eroberte er die attische Grenzfeste Phyl. Dahin strmten jetzt so viele Verbannte und ttnzufriebene, ba er sich auch balb des Hafens Pyrus bemchtigte, wo die Tyrannen eine groe Nieberlage erlitten. Und als nun der Sieger die spartanisch gesinnten Brger Athens zur Vershnung mit den brigen aufforberte, ba flohen am folgenbett Tage die Tyrannen vor Schrecken nach Eleusis. Unter der Vermittlung
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Meer von der einen, und das steile Oeta-Gebirge von der anderen Seite nur einen schmalen Steg gelassen hat, hielt der spartanische König Leonidas mit dreihundert Spartanern und einigen verbndeten Truppen. Teixes lachte berlaut, als er hrte, da dieses Huflein seine Millionen aufzuhalten gedchte und sich zu dem Kampfe wie zu einem Feste schmckte. Er schickte Boten hin, ihm sofort die Waffen auszuliefern. Komm und hole sie!" war die Antwort. Und als den Griechen gesagt wurde, der Feinde seien so viele, da die Sonne verdunkelt wrde, wenn sie ihre Pfeile abschssen, erwiederte ein Spartaner kalt: Um so besser, dann werden wir im Schatten fechten."
Noch zgerte Xerxes mit dem Angriffe. Er konnte es sich nicht als mglich denken, da diese Handvoll Menschen wirklich Widerstand leisten wrde, und lie ihnen vier Tage Zeit, zur Besinnung zurckzukehren und abzuziehen. Aber sie wichen nicht und wankten nicht. Da lie er seine Asiaten gegen den Hohl-weg losstrmen. Hier standen die Griechen, dicht geschlossen, Mann an Mann, in der Linken den Schild, der sich wie eine eherne Mauer vor der Reihe herzog, gegen welche die Pfeile der Barbaren klirrend zurckflogen; mit der Rechten streckten sie einen Wald langer Lanzen vor sich hin. Schar auf Schar strmte heran und suchte den Wald zu durchbrechen, aber immer wurden sie der die Leichen der Ihrigen zurckgeworfen. Terxes whlte die Tapfersten seines Heeres, die unsterbliche Schar genannt. Auch sie fielen. Kein Perser mochte mehr den Angriff wagen. Xerxes sprang wiederholt von seinem Throne, von wo aus er dem Kampfe zusah, und wthete und tobte und lie seine Scharen mit Geieln in den Hohlweg, als in ihr sicheres Grab, peitschen. Auch am folgenden Tage behauptete Leonidas gegen alle Angriffe fest seinen Posten. Hier wre vielleicht schon die groe Macht der Perser gebrochen, htte sich nicht selbst unter den anwohnenden Griechen ein Ver-rther gefunden. Ephialtes hie der Elende. Dieser entdeckte dem persischen Feldherrn einen geheimen Fupfad der das
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Seegefecht bei Artemisium. In demselben Jahre 480, und fast in denselben Tagen, ma sich an der Nordseite der Insel Euba, auf der Hhe von Artemislum, die grie-chische Flotte zum Erstenmale mit der persischen und wich ihr nicht. Nur erst, da die traurige Nachricht erscholl, die Perser seien durch die Thermopylen gedrungen, segelte sie zurck und stellte sich, um Athen zu decken, im saronischen Meerbusen bei der Insel Salamis auf.
55. Seeschlacht bei Salamis (480 vor Chr.).
Hhemistokles.
Von nun an wlzten sich die persischen Scharen unaufhalt-sam vorwrts. Hinter ihnen schlugen Städte und Drfer in Flammen auf, vor ihnen her flohen die unglcklichen Bewohner nach dem Peloponnes. Dieser wurde durch seine Lage verthei-diget; denn er war nur durch eine schmale Erdzunge mit dem festen Lande verbunden. Die Spartaner hielten es fr ihre eigene Sicherheit am besten, diesen Isthmus durch eine Mauer zu vertheidigen, die Athener und die brigen Griechen aber ihrem Schicksale zu berlassen. In dieser hoffnungslosen Lage schickten die Athener nach dem Orakel zu Delphi; allein auch der Gott schien nicht mehr retten zu knnen. Er gab den Be-drngten die dunkele und wenig ermuthigende Antwort: Athen msse Schutz hinter hlzernen Mauern suchen." Manche, ins* besondere die Greise, deuteten den Ausspruch des Gottes auf die Burg, welche vormals eine hlzerne Umzunung hatte. Inmitten der allgemeinen Ratlosigkeit und Aufregung ward Themistokles der Retter. Die hlzernen Mauern, versicherte er, feien nichts anderes, als die Schiffe; diese seien von dem Gotte selbst zur Rettung bestimmt; darum mchten sie die Stadt verlassen und diese besteigen. Er berzeugte seine Mitbrger, da nicht Huser, nicht Mauern die Stadt ausmachten, sondern die Brger; wo diese sind," setzte er hinzu, da ist auch die Stadt; die Rettung dieser ist auch die Rettung der Stadt selbst." Und auf des
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Themistokles Rath faten die Athener den hochherzigen Ent-schlu, Hab und Gut, ja selbst die Vaterstadt zu verlassen, um sie schner wieder zu gewinnen und die Freiheit zu erhalten. Nicht die laute Klage der zurckbleibenden Greise, welche aus aberglubischen Vorurtheilen die Burg nicht verlassen wollten; nicht die treue Anhnglichkeit der Hausthiere, welche hin und her zum Strande Hefen und den Scheidenden nachwinselten, konnte sie wankelmthig machen. Getrosten Muthes verlieen sie die theure Heimath, das Grab ihrer Vter, die Wiege ihrer Kinder, und fuhren von dannen, einem gefahrvollen und milichen Kampfe entgegen. Weiber und Kinder wanderten nach den benachbarten Ksten und Inseln aus, wo man den Un-glcklichen eine freundliche Zufluchtsttte gewhrte, die ganze waffenfhige Mannschaft begab sich auf die Schiffe. Die Per-j'er nahmen die Stadt und zerstrten sie.
Unterde harrte Themistokles bei der Insel Salamis im saronischen Meerbusen, unweit Athen, mit dreihundert achtzig Schiffen der Feinde. Sie kamen heran. Das ganze Meer, so weit das Auge reichte, war mit persischen Segeln bedeckt! Da sank, wie einst am Tage bei Marathon, aller Muth. Keiner der Verbndeten wollte bleiben. Der sei des Todes," schrien sie, welcher von Hierbleiben spricht." Alle Peloponneser waren der Meinung, man solle nur den Peloponnes vertheidigen, da Attlka nach der Zerstrung Athens nicht mehr zu retten sei. Themistokles wurde auf's Aeuerste gebracht und wagte ein verzweifeltes Mittel. Er schickte heimlich einen treuen Sklaven I zu Xerxes und lie ihm sagen: Groer König, ich bin dein Freund und wnsche in deine Dienste zu treten. In der folgenden Nacht wollen die Griechen aus dieser Meeresbucht ent* ' fliehen. Schliee sie ein, dann ist die ganze Flotte in deinen Hnden." Xerxes, der nichts mehr gefrchtet hatte, als da die Griechen ihm hier entkommen mchten, segelte eiligst herbei und schlo sie ein. Nun muten sie wohl bleiben und kmpfen, l Verzweiflung verlieh hheren Muth.
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